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CE-Kennzeichnung

Die grundsätzlichen Mindestanforderungen, um PSA (Persönliche Schutzausrüstung) in Verkehr zu bringen, sind in der neuen EU-Verordnung 2016/425 geregelt. PSA muss nach europäischer Norm mit dem CE-Kennzeichen versehen werden. Sie wird in drei Risikokategorien unterteilt:

KAT I - Minimale Risiken

KAT II - Mittlere Risiken

KAT III - Irreversible Risiken

Geringe Schutzanforderungen, keine oder sehr niedrige Verletzungsgefahr z.B. Gartenarbeit

Mittlere Schutzanforderungen, Verletzungsrisiko durch die meisten industriellen Arbeiten, z.B. Sägen, Schweißen

Hohe Schutzanforderungen, Tödliche Gefahren und ernstes Verletzungsrisiko z.B. chemische Substanzen, Hochspannung

Einfaches CE Zeichen Konformitätserklärung

Einfaches CE Zeichen EU-Baumusterprüfung und Konformitätserklärung

CE 1234 – mit vierstelliger Kennnummer der Prüfstelle, EU-Baumusterprüfung, Konformitätserklärung und Qualitätskontrolle, Fertigungsstättenüberwachung

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EN ISO 21420

Allgemeine Anforderungen an Schutzhandschuhe

In der neuen EN 21420 sind u.a. Tragekomfort, Unschädlichkeit, Zweckmäßigkeit und Kennzeichnungspflicht von Arbeitsschutzhandschuhen definiert. Hersteller sind dazu verpflichtet, Daten zur Rückverfolgbarkeit (Chargennummer und Produktionsdatum) sowie das Verbrauchsdatum auf den Produkten bzw. Verpackungseinheiten anzugeben. Die Konformitätserklärung muss für jedes Produkt leicht einsehbar sein, wie z.B. auf der Webseite des Herstellers. Kennzeichnungsvorgaben: Hersteller, Handelsmarke, Produktname, Artikelnummer, Größe, CE Zeichen, Piktogramme und Leistungsstufen der zutreffenden EN Normen, Qualitätssiegel, Zertifikate

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EN 388

Anforderungen gegen mechanische Risiken

Die Norm EN 388 beschreibt die Testverfahren zum ermitteln der Leistungsstufen bestimmter mechanischer Risiken. Das Piktogramm wird mit fünf oder sechs Levelwerten gekennzeichnet.

A - Abriebfestigkeit
Level 1 - 4

Der Levelwert ergibt sich aus der Anzahl an Schleifzyklen, bis das Material, abhängig von Dicke und Beschichtung, durchgerieben ist.

B - Schnittfestigkeit
EN 388:2003
Level 1 - 5

Der Messwert ergibt sich aus der Anzahl an Klingenumdrehungen, bis der Handschuh durchgeschnitten ist sowie dem Abnutzungsgrad, der zum Test verwendeten Klinge.

C - Weiterreißfestigkeit
Level 1 - 4

Es wird die Kraft gemessen, die nötig ist, bis das Material eines Handschuhs bis zu einer Solllänge reißt.

D - Durchstichfestigkeit
Level 1 - 4

Es wird die Kraft gemessen, die nötig ist, um das Material eines Handschuhs mit einem Stahlstift zu durchdringen.

E - Schnittfestigkeit
EN 388:2016 / ISO 13997
Level A - F

Dieser Test wird solange mit jeweils neuer Klinge und mehr Druck ausgeführt, bis das Material durchtrennt wird oder die maximale Teststufe bestanden hat.

F - Stoßeinwirkungsschutz
EN 13594
P = bestanden

Bei diesem Testverfahren wird die Energie- und Kraftübertragung beim Fallenlassen einer Last auf den Handschuh gemessen. Handschuhe ohne Schutz werden nicht gekennzeichnet.

A - D: Eine 0 bedeutet "nicht bestanden". Die Stufe X kann für A bis E angewendet werden und steht für „Nicht getestet“ oder „Nicht relevant“ - z.B. 4243 X oder 3X43 C P.

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EN 407

Thermische Risikien (Hitze)

Diese Norm spezifiziert die thermische Leistungsfähigkeit von Handschuhen zum Schutz vor Hitze- und Feuergefahren. Das Piktogramm wird von sechs Leistungsstufen begleitet.

A - Begrenzte Flammenausbildung
Level 1 - 4

Es wird die Zeit gemessen, in der das Material nach Entfernen der Brandquelle weiter brennt bzw. glimmt. Die Nähte dürfen sich nach einer Brandzeit von 15 Sek. nicht auflösen.

B - Kontaktwärme
Level 1 - 4

Es wird die Temperatur gemessen (100° – 500° C), gegen die der Handschuh 15 Sek. schützt, ohne dass die Innenseite mehr als 10° C wärmer wird.

C - Konvektive Wärme
Level 1 - 4

Es wird die Zeit gemessen, die vergeht, bis sich die Innenseite des Handschuhs um 24° C erwärmt, nachdem der Handschuh einer Gasflamme ausgesetzt wurde.

D - Strahlungswärme
Level 1 - 4

Es wird die Zeit gemessen, die vergeht, bis sich die Innenseite des Handschuhs um 24° C erwärmt, nachdem der Handschuh einem Gasheizgerät ausgesetzt wurde.

E - Schutz vor kleinen Spritzern geschmolzenen Metalls
Level 1 - 4

Es wird die Anzahl der Tropfen gemessen, die notwendig sind, um die Temperatur auf der Handschuhinnenseite um 40° C zu erhöhen.

F - Schutz vor großen Mengen geschmolzenen Metalls
Level 1 - 4

Es wird die Menge flüssigen Metalls gemessen, die notwendig ist, um eine auf der Handschuhinnenseite befestigte PVC Folie zu beschädigen.

Eine 0 bedeutet "nicht bestanden". Die Stufe X kann für A bis F angewendet werden und steht für „Nicht getestet“ oder „Nicht anwendbar“ - z.B. 413X4X.

Wird für das Brennverhalten (A) keine Leistungsstufe angegeben, z.B. X2XXXX, wird folgendes Piktogramm verwendet:
Hase Safety Gloves GmbH, Arbeitsschutzprodukte, Sicherheitshandschuhe, Schutzhandschuhe, Handschutz

EN 12477

Anforderungen an Schweißerhandschuhe

Schutzhandschuhe für Schweißer müssen die Anforderungen der EN 388 und EN 407 erfüllen. Zusätzlich gelten andere Mindestlängen (siehe Handmessbogen Seite 13). Unterschieden werden Schweißerhandschuhe in zwei Ausführungen:

Typ A - grobe Schweißarbeiten (MIG / MAG / Elektro)
Typ B - Schweißarbeiten mit hoher Fingerbeweglichkeit (WIG)

Anforderungen

EN Norm

TYP A
(min. Levelwert)

TYP B
(min. Levelwert)

Abriebfestigkeit

388

2

1

Schnittfestigkeit

388

1

1

Weiterreißfestigkeit

388

2

1

Durchstichfestigkeit

388

2

1

Brennverhalten

407

3

2

Kontaktwärme

407

1

1

Konvektive Wärme

407

2

-

Kleine Metallspritzer

407

3

2

Fingerbeweglichkeit

21420

1

4

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EN 511

Thermische Risiken (Kälte)

Diese Norm gilt für Handschuhe, die Schutz vor Konvektions- und Kontaktkälte bis -50° C bieten. Das Piktogramm wird begleitet durch 3 Leistungsstufen.

A - Konvektionskälte
Level 1 - 4

In einer Kühlkammer werden die Isolationseigenschaften eines Handschuhs gemessen, bis eine Kältedurchdringung stattfindet.

B - Kontaktkälte
Level 1 - 4

Es wird gemessen, ab wann eine Temperaturveränderung an der Innenseite eines Handschuhs durch direkte Kälteeinwirkung an der Außenseite stattfindet.

C - Wasserfestigkeit
Level 0 - 1

Es wird gemessen, ob nach 30 Minuten Befeuchtung eine Wasserpenetration im Inneren des Handschuhs stattfindet.

A - C: Eine 0 bedeutet "nicht bestanden". Die Stufe X kann für A bis C angewendet werden und steht für „Nicht getestet“ oder „Nicht relevant“ - z.B. X2X.

EN ISO 374-1

Schutz vor Chemikalien

Typ A
Mindestdurchbruchszeit
> 30 Minuten (Stufe 2)
mindestens
6 Prüfchemikalien
1
Typ B
Mindestdurchbruchszeit
> 30 Minuten (Stufe 2)
mindestens
3 Prüfchemikalien
1
Typ C
Mindestdurchbruchszeit
> 10 Minuten (Stufe 1)
mindestens
1 Prüfchemikalie
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EN ISO 374-1

Prüfchemikalien

Kennung

Chemikalie

CAS-Nummer

Stoffklasse

A

Methanol

67-56-1

Primäralkohole

B

Aceton

67-64-1

Ketone

C

Acetonitril

75-05-8

Nitrilverbindungen

D

Dichloromethan

75-09-2

Chlorkohlenwasserstoffe

E

Schwefelkohlenstoff (Kohlenstoffdisulfid)

75-15-0

Schwefel mit Anteilen organischer Verbindungen

F

Toluol

108-88-3

Aromatische Kohlenwasserstoffe

G

Diethylamin

109-89-7

Amine

H

Tetrahydrofuran

109-99-9

Heterozyklische und Ätherverbindungen

I

Ethylacetat

141-78-6

Ester

J

n-Heptan

142-82-5

Aliphatische Kohlenwasserstoffe

K

Natriumhydroxid 40%

1310-73-2

Anorganische Basen

L

Schwefelsäure 96%

7664-93-9

Anorganische Mineralsäuren, oxidierend

M

Salpetersäure 65%

7697-37-2

Anorganische Mineralsäure, oxidierend

N

Essigsäure 99%

64-19-7

Organische Säuren

O

Ammoniumhydroxid 25%

1336-21-6

Organische Basen

P

Wasserstoffperoxid 30%

7722-84-1

Peroxide

S

Flusssäure 40%

7664-39-3

Anorganische Mineralsäuren

T

Formaldehyd 37%

50-00-0

Aldehyde

EN ISO 374-5

Schutz vor Mikroorganismen

Schutz vor Bakterien und Pilzen
1
Schutz vor Bakterien, Pilzen und Viren
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EN 16350

Schutz gegen elektrostatische Risiken

In dieser Norm sind die Prüfbedingungen und Mindestanforderungen für die elektrostatischen Eigenschaften von Schutzhandschuhen festgelegt. Einsatzgebiete sind meistens explosionsgefährdete Bereiche. Mit der neuen EN ISO 21420 wurde auch das Piktogramm für die EN 16350 festgelegt.

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EN ISO 11393

Schutz vor handgeführten Kettensägen

Die EN ISO 11393 definiert die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung (PSA) für Benutzer von handgeführten Kettensägen. Teil 4 dieser Norm befasst sich mit den Schutzhandschuhen.

Klasse 1

20m/s Kettengeschwindigkeit (Standard)

Klasse 2

24m/s Kettengeschwindigkeit

Klasse 3

28m/s Kettengeschwindigkeit

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Lebens­mittel­kenn­zeichnung

Handschuhe, die mit diesem internationalen Zeichen versehen sind, können für den Umgang mit Lebensmitteln verwendet werden. In der Verordnung (EG) 1935/2004 sind die Anforderungen an die Materialien geregelt.